Linksherzkatheteruntersuchung
Wir führen unsere invasive Diagnostik ambulant in den SLK-Kliniken am Gesundbrunnen in Heilbronn und am Plattenwald in Bad Friedrichshall durch.
Dabei wird eine Arterie (Schlagader) im Bereich der Leiste oder des Handgelenks nach örtlicher Betäubung punktiert. Der Herzkatheter ist ein dünnes, wenige Millimeter dickes vorgeformtes Kunststoffröhrchen (Katheter), das über die Hauptschlagader zum Herzen vorgeführt wird. Der Katheter wird über die Röntgenanlage sichtbar gemacht und gezielt zum Herzen gesteuert.
Bei der Herzkatheteruntersuchung wird die linke Hauptkammer sondiert. Der Blutdruck wird in der linken Herzkammer und in der Hauptschlagader gemessen. Nach Injektion von Kontrastmittel wird die linke Herzkammer aus verschiedenen Richtungen geröntgt. Anschliessend werden die Koronararterien (Herzkranzarterien) mit speziellen Kathetern sondiert und ebenfalls mit Kontrastmittel gefüllt und geröntgt.
Zeigt sich in der Koronarangiographie eine höhergradige Einengung eines Kranzgefäßes, so kann unmittelbar eine interventionelle Behandlung (PTCA) erfolgen, d. h. man kann Verengungen in den Herzkranzgefäßen beseitigen ohne den Brustkorb zu eröffnen. Das verengte Herzkranzgefäß wird dabei mit einem Führungskatheter sondiert. Anschließend wird ein dünner Führungsdraht in das kranke Gefäß gelegt und über die Engstelle vorgeschoben. Über den Führungsdraht wird dann ein dünner Katheter mit einem gefalteten Ballon in die Engstelle gebracht. Der Ballon wird unter hohem Druck (bis 20 atm) mit Flüssigkeit gefüllt, wodurch die Ablagerungen aus Kalk und Cholesterin in die Gefäßwand gepresst werden und das Gefäß wieder frei durchgängig wird. In den meisten Fällen wird anschließend mit einem Ballonkatheter eine gefaltete Gefäßstütze (Stent) in die vorher verengte Stelle gebracht und dort so platziert, dass das Gefäß wieder ganz frei durchgängig wird und anhaltend offen bleibt.
Interventioneller Aortenklappenersatz (TAVI)
Die Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) ist der häufigste erworbene Klappenfehler. Er führt zu verminderter Leistungsfähigkeit, Brustschmerz, Schwindel und Bewusstlosigkeit und bedingt eine deutlich reduzierte Lebenserwartung.
Es können leider bis zu einem Drittel der Patienten nicht operiert werden, weil sie aus verschiedenen Gründen ein zu hohes Operationsrisiko aufweisen. Dies können ein hohes Alter, Voroperationen, erhöhter Druck der Lungenarterien, Niereninsuffizienz oder andere Begleiterkrankungen sein. Für diese Patienten kann der kathetergestützte Aortenklappenersatz eine mögliche Therapiealternative darstellen.
Diesen Eingriff führen wir im „Heart-Team“ in Kooperation mit der Sana Herzchirurgie in Stuttgart durch, er erfolgt in der Regel in Vollnarkose. Über ein Kathetersystem wird die neue Klappe über die Leistenarterie bis zum Herzen geführt und dort in die alte Klappe implantiert, dabei kann es notwendig sein, dass ein vorübergehender Schrittmacher das Herz für 20 Sekunden „ruhigstellt“. Der Schrittmacher und das Kathetersystem können danach wieder entfernt werden und die Punktionsstelle in der Leiste mit einem Nahtsystem versorgt werden. Die neue Klappe übernimmt dann sofort die Arbeit und ermöglicht dem Herz, mehr Blut in den Kreislauf auszuwerfen.
PTA der Becken- oder Beinarterien
Eingriffe zur Verbesserung der Durchblutung an den peripheren Gefäßen führen wir ebenfalls in Kooperation mit den SLK-Kliniken sowohl am Gesundbrunnen in Heilbronn als auch am Plattenwald in Bad Friedrichshall durch.
Gefäße können mittels Kathetertechnik und Gabe von Kontrastmittel unter Röntgen sehr genau dargestellt werden. Dabei werden Verengungen (Stenosen), Aussackungen (Aneurysmen) oder auch Gefäßanomalien diagnostiziert. In gleicher Sitzung kann dann auch therapeutisch gehandelt werden, z.B. Engstellen mittels Kathetertherapie (Ballon/Stent) beseitigt werden.
Grundprinzip der Kathetertherapie ist – ähnlich wie bei der Therapie von Engstellen der Gefäße des Herzens – die Gefäßbehandlung über einen millimetergroßen Hautschnitt unter örtlicher Betäubung und das Vorschieben von Plastikschläuchen (Kathetern) in die betroffenen verengten Gefässe. Über diesen Zugang (meist in der Leiste) können Gefäßeinengungen mittels Ballon aufgeweitet oder auch Gefäßverschlüsse wiedereröffnet werden. In manchen Fällen ist die Behandlung mit medikamentenbeschichteten Ballons oder auch Stents für ein dauerhafteres Ergebnis notwendig.
MRT (Magnetresonanztomografie) des Herzens
In Kooperation mit der Abteilung für Radiologie am Klinikum Plattenwald in Bad Friedrichshall führen wir Kernspintomographien des Herzens durch. Ein Herz MRT ermöglicht einen schonenden und risikoarmen Einblick in wichtige Herzstrukturen und Herzfunktionen und bietet ähnlich wie die Stressechokardiografie eine Möglichkeit Durchblutungsstörungen am Herzen zu diagnostizieren oder mit größerer Sicherheit auszuschließen. Die Herz-MRT bildet das schlagende Herz in Bewegung ab und gestattet so eine äußerst gute Beurteilung der Wandbeweglichkeit, der Pumpleistung und der Klappenfunktionen. Mit speziellen Techniken und Kontrastmittelgabe ergeben sich zudem Hinweise auf Entzündungen des Herzmuskels, Durchblutungsstörungen oder einen durchgemachten Herzinfarkt. Aufgrund des Magnetfelds gibt es allerdings Einschränkungen bei der Untersuchbarkeit von Patienten mit Schrittmachern oder Defibrillatoren.